In eigener Sache: Ich blogge, also spinne ich?

Früher oder später musste es in meiner zarten Blogger-Karriere ja so kommen: Ich mache bei einer Blogparade mit. Thema: Mein Blog, Dein Blog, Unsere Blogosphäre  (#bloggerhausen). Ins Leben gerufen wurde das Thema von Terrorpüppi mit ihrem tollen und sehr lesenswerten Blog.

Warum blogge ich also? Was steckt dahinter… Profilneurose? Unbändiger Mitteilungsdrang? Zu viel Zeit? Keine Freunde? Zu viel Sido gehört? Eigentlich ging es bei mir immer ums Schreiben. Viele Texte waren schon da, bevor ich überhaupt wusste, dass ich jemals „Noch ne Muddi“ starten würde. Die Kleine war da, die erste krasse Zeit war vorbei und diese ganzen Dinge, die da auf mich einprasselten, wollten raus. Also schrieb ich mir die Finger wund. Gedichte, Anekdoten, kurze Geschichten, Episoden. Über das Leben als Muddi. Über komische Begebenheiten. Skurrile Erlebnisse. Nachdenkliches. Den Alltag mit Kind.

Im Job war ich zuletzt – trotz Festanstellung bei einer Zeitung – nicht mehr so viel zum Schreiben gekommen. Die Journalistin in mir wollte aber nicht länger ruhen. Also raus damit. Anfangs nur für mich. Dann hat mein Mann mit gelesen. Nach sechs Monaten habe ich die Seite gestaltet. Dann wieder Zweifel. Interessiert das überhaupt eine Sau, was ich über das Muddi-Dasein schreibe. Ist das peinlich? Gebe ich zu viel preis?

Dann hätte ich fast einen Rückzieher gemacht und die Seite wieder gelöscht, die ich schon mit ersten Texten befüllt und eingerichtet hatte. Doch nach zwei weiteren Monaten gab ich mir einen Ruck. Warum nicht. Ich muss es versuchen. Vielleicht gefällt es mir – vielleicht aber auch nicht. Wenn ich es nicht mache, dann werde ich es wohl nie erfahren. Viele Texte waren schon da. Manche – zu intime Artikel – habe ich nicht veröffentlicht. Die schlummern auf meinem iPad und da werden sie auch bleiben. Für mich. Für später. Denn eines sollte mein Blog nie sein: kompletter Seelenstriptease. Mein Blogger-Motto: Ich erzähle das, was ich auch auf einer Party erzählen würde. Kann sein, dass ich manche Geschichten eher leicht angetrunken in schummeriger Atmosphäre erzählen würde. Somit gibt es auch ernste Themen und persönliche Einblicke. Aber eine gewisse Grenze möchte ich nicht überschreiten. Einen Echtzeit-Geburtsbericht gibt es hier nicht. Auch keine Fotos von unserer Tochter. Einfach nur Geschichten aus dem Leben einer Muddi, die gerne schreibt.

Und? Es macht mir Spaß und es freut mich, dass es Leute gibt, die das wirklich lesen und sogar nette Kommentare hinterlassen. Keine Ahnung, wie lange ich bloggen werde. Vielleicht wird mein Blog auch irgendwann wieder privat. Mal sehen! Aber für jetzt sage ich: Coole Sache!

So, jetzt muss ich noch Fragen beantworten:

Beschreibe deinen Blog in drei Worten
Offen. Skurril. Rock’n’Roll

Beschreibe dich als Bloggerin in zwei Sätzen
Noch ne Muddi, die über Muddi-Dinge bloggt – dabei manchmal von Gin Tonic träumt und sich auch mal eine Nacht ganz alleine im Hotel wünscht.

In welchen Situationen und welchen Menschen erzählst du außerhalb des Internets von deinem Blog?
Viele liebe Menschen wissen von dem Blog, aber ich erzähle nicht groß davon.

Welchen Blog – abgesehen von deinem eigenen – würdest du mir als allererstes empfehlen wollen?
Ich mag den Schreibstil und die entwaffnende Offenheit von kiddo.the.kid. Ich lese aber auch gerne Seit Du da bist, weil es sich auch um einen kleinen, recht neuen Blog handelt und ich mich häufig wiedererkenne.

Welchen Blogger oder welche Bloggerin möchtest du gerne mal im richtigen Leben kennenlernen?
Eigentlich mag ich die Tatsache, dass man die Blogger nur so kennt, wie sie sich online präsentieren. Es entzaubert vielleicht einen Blog auch, wenn man die Person dahinter treffen würde. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann vielleicht die Blogger von „Ich bin dein Vatter„.

Wenn du dir aussuchen könntest, mit jemanden ein Interview auf deinem Blog zu führen – egal mit wem – wer wäre das?
Brad Pitt: Sieben Kinder und offensichtlich die falsche Frau;) – das bietet doch Gesprächsstoff.

Welche Art von Beiträgen liest du gerne auf anderen Blogs?
Situationskomik. Skurrile Begebenheiten aus dem Alltag. Ehrliche Erfahrungsberichte.

Welche Art von Beiträgen magst du überhaupt nicht gerne auf anderen Blogs lesen?
Selbstbeweihräucherung a lá Chakka-Seht-Her-Ich-Wuppe-Kind-und-Karriere-Backe-Nähe-Blogge-Twittere-Bin-Supermuddi. Ultra detaillierte 1000-Zeilen-Geburtsberichte (ich bewundere den Mut und frage mich, ob man das nicht irgendwann bereut, aber es interessiert mich nicht).

Was hast du dich beim Bloggen schon „immer“ gefragt?
Liest das wirklich jemand?

Was würdest du Blogger-Neulingen raten?
Meldet euch nicht bei Twitter an.

Was wünscht du dir für das Miteinander in der Blogosphäre?
Immer schön geschmeidig bleiben.

11 Antworten auf „In eigener Sache: Ich blogge, also spinne ich?

  1. Freu mich, das du doch den Mut hattest online zu bloggen.

    Werd bestimmt ab jetzt öfter mal vorbeischauen.

    Wieso ist aber twitter für Neulinge nicht ratsam?

    Lg

    Anja von der @kellerbande_hs

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    1. Schön, dass du vorbeischaust. Das mit Twitter ist eher augenzwinkernd gemeint. Es hat mich am Anfang leicht überfordert und so 100prozentig verstehe ich es immer noch nicht😁. Außerdem ist es extrem deprimierend mit 0 Followern anzufangen….es schüchtert doch ein. Ist einfach nicht mein Medium, abet vielleicht kommt das noch…

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      1. Beim Blog fängst doch auch bei null an. Braucht alles seine Zeit…

        Mir macht twittern voll spaß. Manchmal hilfts auch beim bloggen 🙂

        Lg

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      2. Das stimmt, aber da wird es einem und auch allen anderen nicht so deutlich vor Augen geführt. Ansonsten macht mich meine Blog-Statistik nicht fertig…ich bin immer noch fasziniert, dass sich überhaupt jemand verirrt;)

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  2. Hallo Muddi!
    Ich bin eine bisher stille,aber begeisterte Leserin deines Blogs, habe ihn vor Kurzem erst entdeckt und dann gleich recht schnell eigentlich alle Berichte verschlungen! 😊 (ich lese immer während des Stillen nachts im I-Pad, damit ich nicht einschlafe und Buch geht nicht, weil ich kein Licht machen möchte.)
    Ich habe einen Sohn mit gut vier Monaten, bin also auch ganz frische Mama oder Muddi.
    Gratuliere dir zu deinem coolen Blog, freue mich, dass du dich dazu durchgerungen hast und spreche dir hiermit ein dickes Lob aus! Ich les dich sehr sehr gern und erkenne mich oft wieder, du sprichst mir so oft absolut aus der Seele! Du schreibst soo witzig – dein Humor gefällt mir – und auch manchmal ernst, aber immer so absolut ehrlich! Eben nicht selbstbeweihräuchernd alla Super-Miss Perfect-Muddi, aber auch nicht Dauer-jammernd und klagend alla „Muddi-Alltag ist ja sooo schlimm und fad“! Du beschreibst genau die skurrilen, witzigen oder auch mal nachdenklichen oder schwierigen Alltagssituationen im Mami-Dasein und Leben mit Baby und das wirklich saumäßig unterhaltsam. Also, kurzum danke – genau das,was ich lesen möchte – und bitte mach weiter! Würde deinen Blog vermissen und außerdem: Was soll ich denn dann nachts beim Stillen lesen…?😉
    Ganz liebe Grüße aus Bayern von Möre

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    1. Wow! Vielen lieben Dank für das Lob! Es ist echt cool, zu sehen, dass es Menschen gibt, die meine Artikel gerne lesen und sich dann auch noch in ihnen wiederfinden. Besser geht es nicht. Außerdem finde ich die Vorstellung, dass du nachts beim Stillen meinen Blog liest, um nicht einzupennen, echt super! Ich habe nachts auch immer mein iPad parat gehabt und gelesen. Stillende Mütter leben nachts echt in so einer kleinen Parallelgesellschaft. Eine schöne Vorstellung und bei meinem nächsten Artikel versuche ich daran zu denken, möglichst so interessant zu schreiben, dass alle Muddis nachts da draußen sich nicht langweilen! Danke fürs Lesen!

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  3. Oh, wie schön, dass Du meinen Blog empfiehlst! Das freut mich sehr!
    Und Du hast absolut Recht: Ich muss mich auch unbedingt mal mehr mit Twitter auseinander setzen… Bisher überfordert mich „Twitter“ auch noch total. Aber ich gelobe Besserung! 😉

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  4. Ich warne Dich hiermit mal lieber vor: Falls Du demnächst komische Kommentare bei Twitter erhältst (gerne auch doppelt und dreifach) oder ähnliches, dann liegt das daran, dass ich tatsächlich versuche, mich mehr mit Twitter „anzufreunden“ und am ausprobieren bin – solange Sohnemann noch schläft zumindest… Sorry (schonmal prophylaktisch sozusagen)!

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